Mittwoch, 1. Januar 2014

Das Mädchen auf dem Brett (1967)



Darsteller: REGINA BEYER Springerin; CHRISTIANE LANZKE Katharina; KLAUS PIONTEK Peter; HANJO HASSE Klemm; MONIKA WOYTOWICZ Claudia; IRENE KORB Katharinas Mutter; NORBERT CHRISTIAN Deutschlehrer; HELGA GÖRING Chemielehrerin; GÜNTHER GRABBERT Trainer Korn; IRMA MÜNCH Eboli; HARALD MOSZDORF Büroangestellter; WILLI NEUENHAHN Bademeister; AGNES KRAUS Dodo; FRITZ MARQUARDT Theo; WERNER WIELAND Direktor; DETLEF WITTE Dichter;  RENATE HEYMER Anita; WOLFGANG WINKLER Reservist; HANS HOFER Mann mit Waage; PETRA KELLING Studentin; ARMIN MECHSNER Student; BERKO ACKER Junger Mann; ILONA GÜNTHER Anne; ELKE SCHUHRK Petra; BERNT SCHRÖTER Junge im Schwimmbad; KLAUS BRIEGE Junge im Schwimmbad; GEORGIA KALLA Diener; HANS KRATZERT Mischa; JEAN ROL-TANGUAY Übersetzer, HEINZ DELITZSCH Trainer; GABRIELE KRAUß-SCHÖPE Springerin (Double Monika Woytowicz)

Regie: Kurt Maetzig
Drehbuch: Ralph Knebel
Produktion: DEFA-Studio für Spielfilme (Potsdam-Babelsberg) (Künstlerische Arbeitsgrupe "Roter Kreis")
Musik: Gerhard Rosenfeld
Kamera: Erich Gusko
Schnitt: Brigitte Krex

Premiere: 16. Februar 1967, DDR

Laufzeit: 95 min.
Sound Mix: Mono
Color: Black and White
Aspect Ratio: 1.33 : 1



INHALT
Die 18-jährige Wasserspringerin Katharina hat mit ihrer Teamkollegin Claudia in einem internationalen Wettkampf Chancen auf den Sieg. Beim Abschlusstraining verletzt sich Claudia und kann nun nicht den geplanten schwiergien Sprung mit Doppelschraube vom Dreimeterbrett zeigen. Sie wäre die einzige mit einem Sprung dieser Schwierigkeitsstufe gewesen.
Katharina kann den Sprung bisher nur vom Eimeterbrett sicher. Als Claudia ihr vorwirft, nur Angst vor dem Dreimeterbrett zu haben, hofft Katharina, ihre Wut über Claudias Verletzung in Mut umwandeln zu können. Weil sie ihre Teamkameradin nicht im Stich lassen will, stimmt sie zu, den schwierigen Sprung vom Dreimeterbrett zu zeigen. Sie setzt sich damit auch gegen ihren Trainer Korn durch, der Bedenken hat. Beim Wettkampf kann Katharina ihre Angst nicht überwinden und bricht den Sprung während der Ausführung ab. Die bisher Zweitplatzierte im Wettbewerb wird zunächst niedrig bepunktet; später wird der Sprung ganz aus der Wertung genommen. Katharina ist am Boden zerstört. Die folgenden sechs Wochen kämpft sie gegen ihre Springblockade an, doch kann sie nicht überwinden, vom Dreimeterbrett zu springen. Trainer Korn nimmt sie daraufhin für eine Woche aus dem Training. Sie soll sich klarmachen, was wirklich zwischen ihr und dem Sprung steht.

Katharina schämt sich und berichtet ihrer Mutter nichts vom Ausschluss aus dem Training. Als sie auch in der Schule immer schlechtere Noten bekommt, hält sie sich für einen Versager. In Gedanken rennt sie Dramaturg Karl Klemm ins Auto, der Katharina Mut macht. Auf ihre Frage, was Angst sei, nennt er Angst "Fantasie vor dem Wagnis". Katharina trifft in den nächsten Tagen verschiedene Menschen, darunter einen Reservisten, der eine Ähnlichkeit zwischen Katharina und seiner Braut feststellt und mit ihr Trinken will. Sie macht Hoffnung, hat er doch Angst, dass seine Braut nicht auf ihn gewartet hat.

Katharina geht ins Kino und sieht sich Neun Tage eines Jahres von Michail Romm an. Der Film wird am nächsten Tag in der Schule besprochen und Katharina interpretiert eine Szene so, dass ein Mensch weitermachen müsse, wenn er angefangen habe, egal welche Umstände dieses Weitermachen begleiten. Auf dem Heimweg an der Seite ihres Deutschlehrers will sie erneut wissen, was Angst ist, und der Lehrer meint, Angst sein unwürdig. Wenig später trifft Katharina erneut auf Klemm, der sie am Abend abholt. Sie gehen auf eine Künstlerfeier, auf der Katharina den Journalisten Peter kennenlernt. Obwohl er nur noch wenige Tage an der Ostsee sein wird, entspinnt sich zwischen beiden eine Liebesgeschichte. Sie zeigt ihm ihre Stadt und beide besuchen ein Schwimmbad, wo Katharina zum ersten Mal wieder vom Brett springt. Am Abend seiner Abreise ist Katharina wie verwandelt. An ihren Geschichten, die sie Peter erzählt hat, hat sie selbst gemerkt, dass Sport ihr dominiert und dass sie nicht ohne kann. Sie und Peter trennen sich in Freundschaft, hat Peter doch gemerkt, dass sie noch zu jung für eine ernste Beziehung ist.

Die Woche ist vorüber. In der Nacht vor ihrer Rückkehr ins Schwimmbad träumt Katharina, dass sie den schwierigen Sprung vom Dreimeterbrett meistert. Sie kehrt positiv gestimmt in die Sprunghalle zurück und wird von allen begeistert begrüßt.
Selbstbewusst betritt sie das Dreimeterbrett und bringt den Sprung fehlerfrei ins Wasser. Jubel bricht aus und ihre Teamkameraden und auch der Trainer umarmen Katharina, als sie aus dem Wasser kommt.

PRODUKTION
Das Mädchen auf dem Brett war ein Filmprojekt, das Kurt Maetzig zusammen mit Ralph Knebel bereits vor dem 11. Plenum des ZK der SED 1965 begonnen hatte. Der Film wurde schließlich 1966 mit Unterstützung der Schwimmsportverbände der DDR, der UdSSR und der CSSR gedreht. Drehorte waren unter anderem Moskau, Prag, Berlin, Rostock und Dresden sowie die Ostseeküste bei Warnemünde. Die Kostüme stammen von Katrin Johnsen, die Filmbauten schuf Dieter Adam. Es wurde Maetzigs erster Film nach dem Verbot von Das Kaninchen bin ich sowie der 300. registrierte Film der DEFA.

Die Hauptrolle der Katharina übernahm Turmspingerin Christiane Lanzke, Vize-Europameisterin im Kunstspringen 1962 sowie Olympia-Fünfte im Turmspringen in Tokio 1964. Kritiker sprachen daher von einer "dokumentare[n] Konzeption" des Films, da Lanzke sich "zum großen Teil selbst spielen kann". Lanzke wurde für den Film nicht gedoubelt, währen Monika Woytowicz' Sprünge als Claudia von Gabriele Krauß-Schöpe, EM-Dritte vom Turm 1962 und 1966, ausgeführt wurden.

Das Mädchen auf dem Brett erlebte am 16. Februar 1967 im Berliner Kosmos seine Premiere und kam am folgenden Tag in die Kinos der DDR. Am 14. November 1969 lief er erstmals auf DFF 1 im Fernsehen der DDR. In der DDR erhielt der Film das staatliche Prädikat "wertvoll".

[Quelle: Wikipedia]



Photos:

Christiane Lanzke (links) 1964 während der Olympiaausscheidung im Turmspringen in Köln
Gabriele Krauß-Schöpe (rechts), 1962



















PRESSE


Film für Sie Progress-Filmprogramm 17, 1967



NBI Nr. 2, 1967

Autogrammkarten Christiane Lanzke







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